Attraktionen

Welche Attraktionen enthält die Musea Brugge Card?

Mit der Musea Brugge Card erhalten Besucher 72 Stunden lang kostenlosen Eintritt zu 12 Museen und Denkmälern in Brügge – darunter der Belfried, das Groeningemuseum und das historische Rathaus. Infos zu allen Attraktionen findest Du auf dieser Seite.

Belfried (Belfort)

Der 83 Meter hohe Belfried am Grote Markt ist das Wahrzeichen Brügges und gehört zum UNESCO-Welterbe. Sein Bau begann im 13. Jahrhundert, und über Jahrhunderte wuchs er zu dem gotischen Turm heran, der die Skyline dominiert. 366 Stufen führen hinauf; unterwegs erfährst du mehr über die Geschichte des mittelalterlichen Wehr- und Glockenturms. Oben erwartet dich ein Panoramablick über die Stadt und Umgebung. Im Glockenraum hängt ein Glockenspiel mit 47 Glocken, das zu festen Zeiten Melodien erklingen lässt.

Rathaus und Brügger Freiamt (Stadhuis & Brugse Vrije)

Am Burgplatz befindet sich das gotische Rathaus von 1376 - eines der ältesten in den Niederlanden. Über 600 Jahre wurde die Stadt von diesem prunkvollen Gebäude aus regiert. Besonders sehenswert ist der Gotische Saal mit seinem farbenfrohen Gewölbe und Wandgemälden zur Stadtgeschichte. Gleich nebenan liegt der historische Saal des Brügger Freiamts (Brugse Vrije). Dort bestaunst du einen monumentalen Renaissance-Kamin (1528) aus Holz, Marmor und Alabaster - geschaffen zu Ehren Kaiser Karls V.. Die reich verzierte Feuerstelle von Lanceloot Blondeel gilt als Meisterwerk und zeugt vom einstigen Reichtum der Region.

Groeningemuseum

Das Groeningemuseum ist Brügges berühmtestes Kunstmuseum. Es bietet einen abwechslungsreichen Überblick über sechs Jahrhunderte belgischer Bildender Kunst, wobei die Sammlung der Flämischen Primitiven den Höhepunkt bildet. Weltberühmte Gemälde von Jan van Eyck, Hans Memling, Hugo van der Goes und Gerard David sind hier ausgestellt - etwa van Eycks Madonna des Kanonikus Van der Paele (1436). Darüber hinaus kannst du neoklassizistische Werke des 18./19. Jahrhunderts, flämisch-expressionistische Gemälde und moderne Kunst der Nachkriegszeit bewundern. Die 15 Ausstellungsräume führen dich chronologisch durch die Kunstgeschichte. Einige Stücke - wie Hieronymus Boschs Jüngstes Gericht-Triptychon - gelten als Meilensteine der europäischen Kunst.

Gruuthusemuseum

Im prachtvollen Stadtpalast der Lords of Gruuthuse (15. Jh.) beherbergt das Gruuthusemuseum ein kulturhistorisches Museum mit über 600 Exponaten. Beim Rundgang tauchst du in drei große Epochen Brügges ein: die glanzvolle burgundische Zeit des 15. Jahrhunderts, die oft übersehene Barockzeit des 17./18. Jh. und das neugotische Wiederaufblühen im 19. Jh.. Majestätische Wandteppiche, farbenfrohe gotische Glasfenster und filigrane Holzskulpturen lassen das Mittelalter lebendig werden. Weiterhin siehst du feine Brüsseler Spitze, Zunftgeräte und Gemälde aus verschiedenen Jahrhunderten. Ein gedeckter Adelstisch mit Silberbesteck und chinesischem Porzellan veranschaulicht den bürgerlichen Wohlstand im 17./18. Jh.. Über dem ganzen Rundgang steht das Motto „Plus est en vous“ („Es steckt mehr in dir“), der Leitspruch von Lodewijk van Gruuthuse. Auch architektonisch beeindruckt das Palais - unter anderem durch eine hölzerne Privatkapelle, die zum Chor der Liebfrauenkirche führt.

Liebfrauenkirche (Onze-Lieve-Vrouwekerk)

Die Liebfrauenkirche mit ihrem 115 Meter hohen Backsteinturm ist ein Meisterwerk der Gotik und prägt die Stadtsilhouette. Ihr Inneres birgt herausragende Kunstschätze: Allen voran Michelangelos Skulptur Madonna mit Kind aus weißem Marmor - ein weltberühmtes Werk, das 1514 nach Brügge gelangte. Im Chorraum stehen die prächtigen spätgotischen Grabmäler von Maria von Burgund und ihrem Vater Karl dem Kühnen. Diese reich verzierten Herzoggräber aus Bronze ziehen Besucher in ihren Bann. Weitere Höhepunkte sind mittelalterliche Brabanter Glasmalereien und ein Passions-Triptychon von Bernard van Orley. Die Kirche selbst wurde ab 1230 erbaut und vereint verschiedene Baustile: das Hauptschiff aus Tournai-Stein (Scheldegotik) und Chor sowie Apsis aus Backstein in französischer Hochgotik. Ein Besuch lohnt nicht nur wegen der Kunst - auch die ruhige, spirituelle Atmosphäre dieses Gotteshauses hinterlässt bleibenden Eindruck. (Hinweis: Der Kirchenteil ist frei zugänglich; der Museumsteil mit den Kunstwerken ist gebührenpflichtig, aber in der Karte enthalten.)

Liebfrauenmuseum ter Potterie

Etwas abseits der Altstadt liegt das Museum Onze-Lieve-Vrouw ter Potterie, ein ehemaliges Hospital mit angeschlossener Kirche direkt am Kanal. Bereits im 13. Jahrhundert kümmerten sich hier Nonnen um Kranke, Pilger und Bedürftige. Heute präsentiert das Museum in den historischen Krankenhausräumen eine Vielzahl an Kunstwerken, religiösen Objekten und medizinischen Instrumenten aus vergangenen Jahrhunderten. Herzstück ist die Barockkirche mit ihrem prunkvollen Altarraum. Dort steht eine wundertätige Marienstatue aus dem 13. Jh., eine der ältesten Marienfiguren Brügges. Das barocke Kircheninnere mit reich geschnitzten Altären und glänzendem Silberschatz zeugt von der langen Verehrung dieser Madonna. Besucher erleben hier ein Zusammenspiel von Heilkunst und Heiligenverehrung: Vom Krankensaal über die Klosterapotheke bis zum sakralen Schatz bietet das Potterie-Ensemble einen einzigartigen Einblick in Brügges geistliche und fürsorgliche Geschichte. (Hinweis: Die Kirche kann kostenlos besucht werden; der Zugang zum Museum ist mit der Karte frei.)

Volkskundemuseum

Im Volkskundemuseum tauchst du in den Alltag des 19. und frühen 20. Jahrhunderts ein. Acht liebevoll restaurierte kleine Handwerkerhäuschen zeigen, wie das Leben vor über hundert Jahren aussah. Du betrittst zum Beispiel eine alte Schulklasse mit Holzbänken und Schiefertafeln, eine Schneiderei mit Nähmaschine, eine Apotheke voller Kräuter und Tinkturen sowie einen Kolonialwarenladen und eine Süßwarenhandlung. Die originalgetreuen Szenen mit zahlreichen Alltagsgegenständen lassen die Vergangenheit lebendig werden. Im Obergeschoss finden zudem Wechselausstellungen statt. Besonders atmosphärisch: An jedem ersten und dritten Donnerstag im Monat wird in der Museumsbäckerei vor Ort Gebäck hergestellt, sodass der Duft frischer Süßigkeiten durch die Räume zieht. Zur Stärkung kannst du im historischen Museumsgasthaus De Zwarte Kat eine Pause einlegen. Im idyllischen Innenhof laden traditionelle Volks- und Kinderspiele zum Ausprobieren ein. So verbindet das Volkskundemuseum auf unterhaltsame Weise Geschichte mit Mitmach-Erlebnissen für Groß und Klein.

Sint-Janshospitaal & Alte Apotheke

Das Sint-Jans-Hospital aus dem 12. Jahrhundert gilt als eines der ältesten erhaltenen Krankenhäuser Europas. In den jahrhundertealten Krankensälen - mit ihrem hölzernen Dachstuhl, der zu den ältesten Europas zählt - erfährst du viel über mittelalterliche Medizin und Krankenpflege. Originale Betten, medizinische Instrumente und Schautafeln veranschaulichen, wie hier Pilger und Kranke versorgt wurden. Gleichzeitig diente das Hospital als Heimstätte hoher Kunst: Hans Memling schuf für die Klostergemeinschaft mehrere Meisterwerke, die noch heute hier zu sehen sind. Dazu zählt insbesondere der berühmte Ursulaschrein - ein reich verzierter Reliquienschrein, der die Legende der hl. Ursula in Miniaturgemälden erzählt. Insgesamt beherbergt das Museum sechs Gemälde Memlings und damit die zweitgrößte Memling-Sammlung der Welt. Ein multimediales „Closer to Memling“-Modul im Dachgeschoss ermöglicht es dir, die Details dieser Werke interaktiv zu erkunden. Auf dem Rundgang solltest du auch der Klosterapotheke einen Besuch abstatten: Gleich neben den Hospitalräumen befindet sich die vollständig erhaltene Apotheke von 1643 mit ihrem authentischen Interieur.

Sint-Janshuismühle (Sint-Janshuismolen)

Auf den grünen Wallanlagen im Osten Brügges stehen noch vier historische Windmühlen - und die Sint-Janshuismühle von 1770 ist die einzige davon am originalen Standort. Außen wie innen vermittelt die hölzerne Mühle ein lebendiges Bild der alten Müllereikunst. An windigen Tagen werden hier tatsächlich noch Getreidekörner zwischen schweren Mühlsteinen zu Mehl vermahlen - ein tolles Schauspiel für Besucher. Über eine steile Treppe gelangst du ins Innere, wo das knarrende Mahlwerk und zahllose Zahnräder eindrucksvoll die Technik vergangener Zeiten demonstrieren. Oben belohnt dich zudem ein herrlicher Ausblick über die Stadt und die umliegenden Parks. In den Sommermonaten ist die Mühle regelmäßig geöffnet und mit der Musea Brugge Card kostenfrei zu besichtigen (außerhalb der Öffnungszeiten kann man sie zumindest von außen erkunden).

Gezellehuis

Im Gezelle-Haus erwartet dich ein literarisches Kleinod: Es handelt sich um das Geburtshaus des flämischen Priesters und Dichters Guido Gezelle (1830-1899), das heute ein kostenfrei zugängliches Museum über sein Leben und Werk beherbergt. Das kleine Haus im beschaulichen Volksviertel Sint-Anna ist original erhalten und vermittelt einen authentischen Einblick in Gezelles Welt. In mehreren Räumen erfährst du entlang von thematischen Stationen mehr über seine Biografie, seine poetischen Schaffensphasen und seinen Einsatz für die flämische Sprache. Zahlreiche Manuskripte, Bücher und persönliche Gegenstände des Dichters machen deutlich, warum Gezelle bis heute als einer der wichtigsten Vertreter der niederländischen Literatur gilt. Ein Highlight ist der wunderschöne, von Mauern umgebene Garten hinter dem Haus, der auch außerhalb der Öffungszeiten besucht werden kann. Von hoer aus hat man einen wunderschönen Blick auf die Sint-Janshuismühle.